Morgenbesinnung im Advent
13.12.2012, 6.45 Uhr
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Das Sterntalerkind
Nur der Stern in
der Mitte beleuchtete die dunkle Aula. Still setzten sich die ca. 35 Dritt- und
Viertklässler und 8 Lehrer/innen auf einen Platz im Stuhlkreis.
Herr Janus
erinnert uns daran, dass wir diese Morgenfeier im Namen Gottes, des Vaters, des
Sohnes und des Heiligen Geistes feiern und Schüler zünden dazu Kerzen an.
Frau Berger begrüßt alle, die sich in aller
Frühe auf den Weg gemacht haben und nimmt uns mit auf den Weg des
Sterntalermädchens.
Abwechselnd
erzählen die Religionslehrer/innen von dem Mädchen, das auf seinem Lebensweg
Spuren hinterlassen hat in den Herzen der Menschen, denen es begegnet ist...
...Spuren von Licht und Wärme. Es hat mit
anderen geteilt und ist dabei selbst reich beschenkt worden.
So ist der Weg des Mädchens für sich und andere
hell geworden.
Die Hirten haben sich aufgemacht zur
Krippe, um dieses Licht in ihr Leben zu
holen. Die drei Weisen haben sich von einem Stern zu diesem Licht führen
lassen. Alle sind sie reich beschenkt in ihr Leben zurückgekehrt.
Dass auch wir uns
von diesem Licht von Weihnachten anstecken lassen und so auch zum Licht für
andere werden können, konnten wir in einem Sternentanz nachempfinden.
Unser Fotograf hat
so begeistert mitgetanzt, dass er dabei keine Zeit hatte zum Fotografieren.
Danke, Herr Härtl,
für die wunderschönen anderen Bilder!
Nach so viel Ruhe
und Konzentration konnten Kinder und Lehrer ein fröhliches Frühstück im
adventlich geschmückten „Treffpunkt Schulküche“ genießen.
Originaltext des Märchens "Sterntaler":
Die Sternthaler.
Es war einmal ein kleines Mädchen, dem war Vater und Mutter
gestorben, und es war so arm, daß es kein Kämmerchen mehr hatte darin zu
wohnen und kein Bettchen mehr darin zu schlafen und endlich gar nichts
mehr als die Kleider auf dem Leib und ein Stückchen Brot in der Hand,
das ihm ein mitleidiges Herz geschenkt hatte. Es war aber gut und fromm.
Und weil es so von aller Welt verlassen war, gieng es im Vertrauen auf
den lieben Gott hinaus ins Feld. Da begegnete ihm ein armer Mann, der
sprach „ach, gib mir etwas zu essen, ich bin so hungerig.“ Es reichte
ihm das ganze Stückchen Brot und sagte „Gott segne dirs“ und gieng
weiter. Da kam ein Kind das jammerte und sprach „es friert mich so an
meinem Kopfe, schenk mir etwas, womit ich ihn bedecken kann.“ Da that es
seine Mütze ab und gab sie ihm. Und als es noch eine Weile gegangen
war, kam wieder ein Kind und hatte kein Leibchen an und fror: da gab es
ihm seins: und noch weiter, da bat eins um ein Röcklein, das gab es auch
von sich hin. Endlich gelangte es in einen Wald, und es war schon
dunkel geworden, da kam noch eins und bat um ein Hemdlein, und das
fromme Mädchen dachte „es ist dunkle Nacht, da sieht dich niemand du
kannst wohl dein Hemd weg geben,“ und zog das Hemd ab und gab es auch
noch hin. Und wie es so stand und gar nichts mehr hatte, fielen auf
einmal die Sterne vom Himmel, und waren lauter harte blanke Thaler: und
ob es gleich sein Hemdlein weg gegeben, so hatte es ein neues an und das
war vom allerfeinsten Linnen. Da sammelte es sich die Thaler hinein und
war reich für sein Lebtag.
Quelle: http://de.wikisource.org/wiki/Die_Sternthaler_%281857%29
© 2012 Text: Waltraud Jäger, Fotos: Dieter Härtl